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Liebe Betonbegeisterte,
endlich sind die farbigen Pigmentpasten für unseren CAPOSIL Betonlack im Shop verfügbar. Damit werden gleich mehrere neue Anwendungen möglich, nämlich Tönungen, Lasuren und deckende Farbanstriche. Wo liegt da der Unterschied? Die TÖNUNG ist so etwas wie eine farbige Beize. Unsere MORDAX Betonbeize gibt es ja leider nur in dem Farbton Rostrot, und so musste der Wunsch nach anderen Farbtönen bisher unerfüllt bleiben. Jetzt aber gibt es die Möglichkeit, jeden beliebigen Farbton zu realisieren, indem man CAPOSIL Betonlack mit wenig Pigmentpaste einfärbt und dann sehr dünn mit dem Lappen auf die Betonoberfläche reibt. Auf diese Weise kann man nicht nur dem Beton seine Wunschfarbe aufprägen, sondern auch scheckige oder verfärbte Oberflächen wieder ansehnlicher machen.
Beispiele für CAPOSIL Tönungen Die LASUR ist eigentlich ein ganz normaler Farbanstrich, allerdings nicht deckend, sondern transparent. Er wird mit Pinsel, Rolle oder Spritzgerät aufgetragen und ergibt eine glänzende Oberfläche. Wenn man mit dem Lappen nachwischt, wird die Oberfläche matt.
Beispiele für CAPOSIL Lasuranstriche Der DECKENDE FARBANSTRICH ist fast das Gleiche wie die Lasur, allerdings nicht transparent. Um das zu erreichen, wird der Lasur noch Gesteinsmehl untergemischt, und zwar im Gewichtsverhältnis von maximal 1:1. Von Fall zu Fall kann es auch sinnvoll sein, den Farbton durch Zugabe weißer Pigmentpaste (Typ 600) zu stützen. Dadurch wird er zwar etwas heller, gewinnt aber auch deutlich an Deckkraft. Passende Gesteinsmehle sind beispielsweise unsere neuen reinweißen Typen SAXOLITH 2 Extra und SAXOLITH 10 Extra.
Beispiele für deckende CAPOSIL Anstriche Bei allen Farbanstrichen auf Basis von CAPOSIL sollte man immer darauf achten, nur sehr dünne Schichten aufzutragen. Das Bindemittel CAPOSIL ist nämlich im Vergleich zu anderen Lacken sehr hart, und bekanntlich neigen harte und dicke Schichten dazu, sich von einem weicheren Untergrund abzulösen, sobald die inneren Spannungen zu groß werden. Wie ein farbiger Anstrich aus CAPOSIL aussehen kann, zeigt Michaelas Blubb, um den es im Techniktipp weiter unten geht. Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich wie immer auf Fragen und Feedback in unserem FORUM. Schöne Grüße und eine gute Zeit Sven Backstein ______________________________ Backstein Engineering GmbH, Reg. Amtsgericht Wiesbaden, HRB 19382
P.S.: Mein Techniktipp – Die Geschichte vom Blubb im Juli und August dieses Jahres war die Glaskünstlerin Michaela Möller zu Gast in meiner Werkstatt, um für ein Kunst-am-Bau-Projekt ein fast 2 m hohes Werk aus Beton zu gestalten.
Michaela gehört zu den Künstlern, die nichts dem Zufall überlassen. Sie hatte alles minutiös vorbereitet und brachte einen perfekt gestalteten Stützkörper aus Styropor mit.
Einen solchen Stützkörper mit Beton einzukleiden, ist die schnellste und einfachste Art, komplexe Betonobjekte ohne aufwendigen Formenbau herzustellen. Michaelas Werk mit dem Namen Blubb war als Spiel- und Kletterobjekt für Kinder konzipiert und sollte 40 cm tief in den Boden eingegraben werden. Wir beschlossen, den unter der Erde liegenden Rand aus TURBO 20 Vergussmörtel zu gießen, was die beste Festigkeit bringt. Der Rest der Plastik sollte dann mit GRUMO Grundmörtel in Laminiertechnik gestaltet werden, wie in meinem Goldstein-Video beschrieben. In den gegossenen unteren Rand wurden 4 mm dicke Fiberglasstäbe einbetoniert, die später eine korbartigen Bewehrung ergeben sollten. Fiberglas ist hier die perfekte Alternative zur klassischen Bewehrung aus Moniereisen, weil Moniereisen bei so dünnwandigen Objekten rosten könnte.
Als zusätzliche Bewehrung bekam der Beton auch noch eine Verstärkung aus untergemischten Glasfasern. Dafür eignet sich am besten die AR Glasfasermatte, die in Einzelfasern zerfällt, wenn sie nass wird. Das Untermischen ist allerdings etwas tricky, wenn man nicht den ganzen Beton von Hand durchkneten will. Im Betonmischer bleiben die Fasern nämlich gern an den Mischwerkzeugen hängen. Deshalb haben wir meinen Freifallmischer etwas modifiziert und einfach die Mischbleche herausgenommen.
Der zahnlose Mischer liefert trotzdem ein perfektes Mischergebnis, wenn man bei der Befüllung mit Wasser, Trockenmörtel und Glasfasern langsam vorgeht und darauf achtet, dass immer alles im Fluss bleibt. Hier sieht man Michaela beim Auftragen der ersten Schicht. Da der Blubb innen gelb und außen grün werden sollte, ist der Beton gelb eingefärbt. Nachdem die erste Betonschicht erhärtet war, wurde die Bewehrung aus Fiberglas geflochten und mit Kabelbindern fixiert.
Es folgte die zweite Betonschicht (im Bild hellgrau), welche die Bewehrung komplett in sich aufnahm. Zur Vorbereitung war die Oberfläche mit Zementschlämme (im Bild dunkelgrau) eingestrichen. Das sorgt dafür, dass sich die Schichten gut miteinander verbinden.
Nach der zweiten Betonschicht war es Zeit, den Stützkörper aus Styropor zu entnehmen. Der Rohbau war damit fertig,
und nach zwei weiteren Betonschichten, einem Farbanstrich aus CAPOSIL Betonlack
und dem Einbau von ein paar Fenstern präsentierte sich der Blubb am 20 September zur Einweihung an seinem Bestimmungsort, der Kita Rettichnest in Schifferstadt.
Ein großes Lob an Michaela für diese Leistung, für den gelungenen Entwurf, die perfekte Ausführung und den Mut, sich auf den ungewohnten Werkstoff Beton einzulassen. |
Sven Backstein
