Liebe Betonbegeisterte,
unser legendäres Microsilica weiß, Typ BB wird ab der kommenden Woche endlich wieder in größeren Mengen verfügbar sein, auch wenn unsere Beschaffungspreise sich innerhalb von 6 Monaten glatt verdoppelt haben. Aber man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben, und so haben wir inzwischen auch noch zwei bezahlbare alternative Micropuzzolane, das Microsilica weiß, Typ ZZ und ganz neu unser MICROSIT® M10 in grau.
Im Techniktipp am Ende meines Newsletters von August habe ich schon über die Nützlichkeit von Micropuzzolanen berichtet. Ein anschaulicher Beweis für ihre Wirksamkeit ist unsere jüngste Reihe von Druckprüfungen, bei denen der Probewürfel aus 1 Teil CEM-FLUP®-22 Fließzement grau und 2 Teilen Silimix 282 auf eine Druckfestigkeit von knapp 100 N/mm² kam. Das ist das Festigkeitsniveau von Hochleistungsbeton und lässt sich dank des im CEM-FLUP enthaltenen Micropuzzolans sogar auch ohne den sonst dafür nötigen Zwangsmischer realisieren. Hier mal ein Foto von dem Probewürfel mit 15 cm Kantenlänge vor der Druckprüfung.
Und hier danach. Unter einer Last von 225 Tonnen hat er schließlich nachgegeben. Das rummst ganz schön.
Micropuzzolane machen solche hohen Festigkeiten möglich, weil Sie durch ihre geringe Partikelgröße und ihre hohe Reaktivität für ein enorm dichtes Betongefüge sorgen. So auch unser jüngstes Micropuzzolan, das neue MICROSIT® M10. Dabei handelt es sich um eine gesichtete (also feinst gesiebte) Steinkohleflugasche mit einer Partikelgröße unter 10 µm. Sie wird zu 100% in Deutschland produziert, muss daher nicht über weite Stecken verschifft werden und ist nicht von den aktuellen weltweiten Lieferengpässen betroffen. Als industrielles Nebenprodukt hat sie außerdem eine ausgezeichnete Ökobilanz. Mehr über die Eigenschaften von MICROSIT® erfährt man in diesem sehr interessanten Artikel. Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich wie immer auf Fragen und Feedback in unserem FORUM.
Herzliche Grüße und eine gute Zeit Sven Backstein
Backstein Engineering GmbH, Reg. Amtsgericht Wiesbaden, HRB 19382 P.S.: Mein Techniktipp – Was Schaumbeton mag
Es wird wieder kühler, und manch einer fragt sich, ob er jetzt noch draußen betonieren oder lieber bis zum Frühjahr damit warten soll. Zumindest das Anmischen funktioniert auch bei niedrigen Temperaturen problemlos, und wenn der Beton nach dem Gießen im Warmen steht, ist alles gut Erst bei Temperaturen unter 0°C muss man wirklich mit Frostschäden rechnen, aber wie kalt es nachts wird, weiß man ja abends noch nicht. Es gilt die Faustformel, dass man besser nicht betonieren sollte, wenn Temperaturen unter 5°C herrschen oder für die Nacht erwartet werden. Niedrige Temperaturen haben zur Folge, dass der Abbindevorgang so gut wie nicht mehr stattfinden kann, was bedeutet, dass alles sehr langsam geht. Entsprechend lange dauert es dann auch, bis der Beton eine ausreichende Festigkeit erreicht hat, um nicht mehr frostgefährdet zu sein. Außerdem können sich durch das langsame Abbinden Ausblühungen auf der Oberfläche bilden, die bei Sichtbeton meistens unerwünscht sind. Und wenn es aber nun einmal unbedingt sein muss? Dann kann man durch Zugabe von Beschleuniger oder durch Warmhalten dafür sorgen, dass der Beton eben doch zügig genug abbindet. Bei großen und kompakten Gussteilen mit mehr als 250 kg Gewicht genügt schon das Einpacken in Styropor oder ein anderes isolierendes Material, damit die entstehende Hydratationswärme den Beton von allein warm hält. Für kleine oder dünnwandige Objekte gibt man dagegen besser einen Beschleuniger hinzu, z.B. unseren RAPIZEM®. Ich habe auch schon mit Heizdecken gearbeitet, um etwa bei diesem Projekt den Beton gut durch die Nacht zu bringen. Das geht eigentlich auch ganz gut. |