Liebe Betonbegeisterte, einen Lack für Beton, so etwas hatten wir bisher noch nicht. Aber jetzt. Denn jetzt haben wir CAPOSIL. CAPOSIL Betonlack ist ein Exot unter den Kunstharzlacken, weil er auf Silikonharz basiert, also nicht wie sonst üblich auf Epoxyd, Acryl oder Polyurethan. Somit ist er komplett anorganisch und kommt ohne petrochemische Rohstoffe aus. Denn Silikon besteht ja im Wesentlichen aus Silicium und Sauerstoff. Also fast so wie Beton. Für Beton ist CAPOSIL die perfekte Ergänzung, weil es die Oberfläche diffusionsoffen lässt und trotzdem eine robuste glasurartige Schutzschicht bildet. Außerdem vergilbt CAPOSIL nicht, ist extrem hitzebeständig und leicht zu reinigen. Genug Gründe also, um den Lack in unser Sortiment aufzunehmen. Wir haben im Vorfeld natürlich eine Menge Versuche damit gemacht und deshalb hier auch schon ein paar Einschätzungen und Empfehlungen aus der Praxis: 1. Zum Auftragen nimmt man am besten einen Lappen und reibt damit die Oberfläche ganz sparsam ein. Hier gilt praktisch das Gleiche wie beim OSMO Betonöl, und das Ergebnis sieht auf den ersten Blick auch ähnlich aus. Nur ist CAPOSIL, anders als das Öl, vollkommen unempfindlich gegen Staunässe und deshalb auch besonders für außen geeignet. 2. Es sollten zwei bis drei Anwendungen im Abstand von je einem Tag vorgenommen werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Weil zum Abbinden Luftfeuchtigkeit gebraucht wird, funktioniert der Lack am besten in ganz dünnen Schichten. 3. Der erste Anstrich darf verdünnt werden, um eine bessere Eindringtiefe zu erzielen. Zum Verdünnen und auch zum späteren Reinigen der Arbeitsgeräte kann man Isopropanol verwenden. Weil CAPOSIL Betonlack so robust und abriebfest ist, kann man ihn zum Beispiel für Kletterobjekte aus Beton nehmen. Und er funktioniert natürlich auch auf Betongeschirr anstelle einer Glasur. Der Nachweis der Lebensmittelverträglichkeit ist schon in Arbeit. Wir planen auch, passende Farbpasten ins Sortiment zu nehmen, mit denen sich CAPOSIL beliebig einfärben lässt. Die werden voraussichtlich schon in wenigen Wochen verfügbar sein. Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich wie immer auf Fragen und Feedback in unserem FORUM. Schöne Grüße und eine gute Zeit Sven Backstein ______________________________ Backstein Engineering GmbH, Reg. Amtsgericht Wiesbaden, HRB 19382
P.S.: Mein Techniktipp – Betonieren im Sommer Kaum wird es draußen wärmer, da häufen sich auch schon wieder die Probleme mit beschleunigten Betonmischungen. Es hat doch immer alles so perfekt funktioniert. Aber auf einmal wird die Masse schon beim Umrühren im Topf fest. Wie kann das sein? Was stimmt da nicht? Soviel vorweg: An der Rezeptur liegt es meistens nicht. Es kann vorkommen, dass die Ware einfach zu frisch ist. Dann hilft es, wenn man den Sack einige Zeit offen an der Luft stehen lässt. Dadurch nimmt der Trockenmörtel Feuchtigkeit aus der Luft auf, was den Abbindeprozess verlangsamt. Grundsätzlich liegt es aber vor allem an der Temperatur, denn bei hohen Temperaturen läuft der Abbindevorgang deutlich schneller ab als bei niedrigen. Deshalb ist es im Sommer sehr viel wichtiger als im Winter, dass man sich beim Anrühren von beschleunigtem Beton keine Fehler erlaubt. Beschleunigte Sorten sind beispielsweise STEINGUSS, VITO, TURBO 20 oder MOBY FIX. Der häufigste Fehler ist die Verwendung von ungeeignetem Werkzeug. Ein Holzstab zum Umrühren oder ein Küchenmixer mit Schneebesen sind zwei klassische Beispiele von Werkzeugen, mit denen es nicht funktionieren kann. Anstelle des Holzstabs sollte man einen Metallspachtel und anstelle des Schneebesens einen Mörtelrührer verwenden. Sonst braucht man nämlich so lange zum Rühren, dass der Beton währenddessen schon erstarrt. Ein weiterer Fehler ist das allmähliche Nachdosieren von Wasser bis irgendwann die richtige Wassermenge erreicht ist. Das bedeutet nämlich, dass man am Anfang schlicht und einfach mit zu wenig Wasser anrührt, und durch den Wassermangel steigt die Abbindegeschwindigkeit rasant an. Da hilft es auch nicht, wenn am Ende die Wassermenge dann stimmt, denn vorher ist der Beton schon im Rührtopf fest geworden. Deshalb gilt die Devise: Zuerst Trockenmörtel und Wasser genau abwiegen und in das Rührgefäß geben und dann erst anfangen zu Rühren. Eigentlich ganz einfach. Hier ist übrigens ein etwas längerer FAQ-Artikel, den ich mal zu dem Thema verfasst habe. |