Liebe Betonbegeisterte, es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen ganz normalem Baumarktbeton und dem Hochleistungsbeton aus dem Moertelshop. Deshalb kann man aus Baumarktbeton auch keine Küchenarbeitsplatten oder anderen Gebrauchsgegenstände machen. Die Festigkeit ist einfach viel zu gering, man bekommt miserable Oberflächen und bröselige Kanten, und außerdem braucht man einen Rüttler, damit der Beton überhaupt fließt. Aber woher kommt das? Kurz gesagt fehlen dem Baumarktbeton drei Dinge: Zement, Fließmittel und Mehlkorn. Diese drei Dinge bekommt man natürlich auch im Moertelshop. Wenn man sie noch hinzugibt, kann man den ganz einfachen Estrichbeton aus dem Baumarkt eigentlich selbst nach Belieben aufwerten. Allerdings bedarf es einiger Versuche, bis die Rezeptur stimmt, und so viel Geduld hat nicht jeder. Alles kein Problem, denn die perfekte Rezeptur steckt jetzt in unserem neuen DOPE. DOPE enthält Gesteinsmehl, Micropuzzolan, Fließmittel, Entschäumer und Stabilisator in einem perfekt abgestimmten Mischungsverhältnis und lässt sich problemlos mit zahlreichen Zementen, Sanden und Estrichbeton-Fertigmischungen kombinieren. Ich empfehle, als Basis den B03 Estrichbeton von quick-mix zu verwenden und für die Aufwertung 20% Weißzement CEM I 42,5/R und 8% DOPE Betonadditiv hinzuzugeben. Der Wasserbedarf liegt damit bei 10%, also 1 kg Wasser auf 10 kg Trockenmischung. Den B03 Estrichbeton kann man praktisch überall kaufen oder auch gleich zum supergünstigen Probierpreis im Moertelshop mitbestellen. Durch die Zugabe von DOPE und Zement wird die Druckfestigkeit mehr als verdoppelt. Man erhält einen selbstverdichtenden Beton, der von allein wie Honig in die Gussform fließt. Die Gussstücke haben stabile Kanten und perfekte Oberflächen. Hier ein Video, das die Wirkung zeigt. Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich wie immer auf Fragen und Feedback in unserem FORUM. Schöne Grüße und eine gute Zeit Sven Backstein ______________________________ Backstein Engineering GmbH, Reg. Amtsgericht Wiesbaden, HRB 19382
P.S.: Mein Techniktipp – Wie funktioniert eigentlich Quellbeton? Den Effekt der Volumenvergrößerung, der einen Hefeteig zum Aufquellen bringt, kann man auch bei Beton anwenden. Dazu muss man einfach nur etwas Aluminiumpulver hinzumischen. Es braucht gar nicht viel, und schon stellt man fest, dass der frisch in die Gussform eingebrachte Beton beim Abbinden aufquillt, sich über die Form erhebt und irgendwann überläuft. Normalerweise würde man das zwar nicht wollen, aber es gibt auch Anwendungen, bei denen es erwünscht ist. Extra für solche Anwendungen gemacht sind die sogenannten Quellbetone und Unterstopfmörtel, mit denen sich Hohlräume verfüllen lassen, auch wenn der Zugang von oben erschwert ist. Das enthaltene Aluminiumpulver sorgt dafür, dass sie nach dem Eingießen aufquellen und den Hohlraum schließlich komplett füllen können. Der Grund für das Aufquellen liegt in der Unverträglichkeit von Zementleim und Aluminium. Wenn beide aufeinandertreffen, gibt es eine Reaktion, bei der Wasserstoffgas entsteht. Und das wirkt dann als Treibmittel im Beton. Wer das mal ausprobieren möchte, muss nicht unbedingt nach gebrauchsfertigem Alupulver suchen, welches etwas schwer zu beschaffen ist. Mit Schleifpapier und einem Stück Aluminiumprofil aus dem Baumarkt sind die wenigen Gramm, die man braucht, auch schnell selbst hergestellt. Man sollte es dann aber nicht mit einem beschleunigt abbindenden Beton versuchen, denn der ist schon fest, bevor sich die Wirkung des Alupulvers entfalten kann. Und dann sieht man gar nichts. |