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Liebe Betonbegeisterte,
den Moertelshop gibt es seit 2008, und die allererste Bestellung war ein Sack SKULPTIN Schnitzbeton weiß. Inzwischen gehen wir ins 15. Jahr, und SKULPTIN gibt es immer noch. Und immer noch ist dieser Sonderling unter den Künstlermörteln kaum bekannt. So kommt es, dass er seit 15 Jahren gespannt auf seine Entdeckung wartet.
Eines ist klar. Wer einmal damit gearbeitet hat, der liebt dieses Material. Aber man muss sich dafür erstmal auf etwas völlig Neues einlassen, und wer tut das schon gern? Hier würde es sich jedenfalls lohnen. Was macht denn SKULPTIN so einzigartig? Nun ja, es ist eben ein Schnitzbeton. Also kann man damit weder modellieren noch Abgüsse machen. Stattdessen gießt man einfach nur einen Klotz. Und den Klotz oder Rohling bearbeitet man dann wie ein Steinbildhauer, indem man nach und nach das wegmeißelt, was zu viel ist. Anders als der Steinbildhauer, braucht man hier allerdings nicht Hammer und Meißel, sondern es genügen einfache, leichte Kratzwerkzeuge wie ein Löffel und ein Spachtel, um den sehr weichen Stein abzutragen. Das liegt an der ganz speziellen Art, auf die SKULPTIN abbindet. Um es genauer zu verstehen, muss man wissen, dass Beton immer eine Weile braucht, bis er fest wird. Der Abbindeprozess verläuft in zwei Phasen. Zuerst kommt die Erstarrung und dann die Erhärtung. Wenn man es nun schafft, die Erstarrung ganz schnell und danach die Erhärtung ganz langsam ablaufen zu lassen, dann bekommt man ein großes Zeitfenster, in dem der Beton zwar schon fest aber noch sehr weich ist, so dass man ihn leicht schnitzen kann. Das ist der Trick. Bei SKULPTIN erfolgt die Erstarrung nach etwa 10 Minuten, und dann hat man ein Zeitfenster von 2 Tagen, in denen man schnitzen kann. Danach bleibt das Werkstück einfach stehen und erhärtet von ganz allein. Über die Jahre haben meine Künstlerkollegen und ich im BetonCafé schon viele Workshops zum Betonschnitzen angeboten und beobachtet, wie sich die Teilnehmer bei der Arbeit mehr und mehr in eine meditative Entspanntheit begeben. Es ist wirklich ein Werkstoff für die Seele. Das mal zu erfahren, wäre allein schon ein Grund, SKULPTIN auszuprobieren. Ein weiterer Grund ist, dass man damit Werkstücke herstellen kann, die auf andere Weise nicht machbar sind. So wie dieses hier.
Oder dieses.
SKULPTIN hat übrigens viel Ähnlichkeit mit dem weißen STEINGUSS, was Farbe und Körnung angeht. Bis auf ein paar Details sind beide Rezepturen nahezu identisch. Also wie wär’s? Vielleicht doch mal Lust auf was Neues? Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich wie immer auf Fragen und Feedback in unserem FORUM.
Schöne Grüße und eine gute Zeit
Sven Backstein
______________________________ Backstein Engineering GmbH, Reg. Amtsgericht Wiesbaden, HRB 19382
P.S.: Mein Techniktipp – Saubere Kanten
Beim Guss von Platten und Dekoobjekten aus Beton bekommt man es manchmal mit unschönen Kanten zu tun. Damit das nicht passiert, sind ein paar Dinge zu beachten. Zuerst einmal braucht man einen guten, selbstverdichtenden Vergussbet Dann ist es sehr wichtig, dass die Gussform komplett wasserdicht ist. Das bedeutet für eine Form, die aus einzelnen Platten zusammengesetzt ist, dass die Fugen zwischen den Platten mit Silikon abgedichtet sein müssen. Sonst wird dem Beton nämlich durch Kapillarwirkung Wasser entzogen, und das Gussstück bekommt bröselige Kanten wie diese.
Das verwendete Silikon muss unbedingt säurefrei sein, denn sonst greift es den Beton an, und das Ergebnis sieht so aus.
Am besten nimmt man unser MOLLYPUT Knetsilikon, denn das ist extra für den Zweck entwickelt worden und lässt sich einfacher und präziser verarbeiten als das Silikon vom Bau. Wie MOLLYPUT mit der Kittkugel richtig verarbeitet wird, zeige ich in diesem Video.
Wenn man alles richtig gemacht hat, dann sollte eine gelungene Kante am Ende so aussehen.
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Sven Backstein
