Liebe Betonbegeisterte,
wer schon einmal Gussformen aus Silikon gebaut hat, der weiß, wie angenehm und einfach sich Silikon verarbeiten lässt. Eigentlich ist damit fast alles möglich, denn man kann diesen gummiartigen Werkstoff ja nicht nur gießen, sondern auch in dünnen Schichten auf sein Modell aufstreichen, wenn man etwas Verdicker dazugibt. Was allerdings weniger bekannt ist: Es gibt Silikon auch als Knetmasse, in die man das abzuformende Modell einfach hineindrückt. Auf diese Weise macht der Zahnarzt innerhalb von wenigen Minuten eine perfekte Gussform vom gesamten Gebiss seines Patienten – Magic! Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen, das Knetsilikon, welches der Zahnarzt benutz, als Kitt für die Kantenausrundung an meinen Gussformen aus Holz zu verwenden. Der dafür sonst übliche lösemittelhaltige Hohlkehlenkitt auf Harzbasis war mir nämlich zu umständlich in der Anwendung, und er hält sich im angebrochenen Gebinde auch nicht lange frisch.
Allerdings braucht man für eine Möbelgussform mehr Zeit als der Zahnarzt für den Gebissabdruck. Also machte ich mich auf die Suche nach einem langsameren Knetsilikon, mit dem man mindestens 30 Minuten lang arbeiten kann, bevor es fest wird. Leider braucht das sonst scheinbar niemand, und deshalb gibt es kein langsames Knetsilikon. Gab es zumindest nicht, bis ich beschloss, speziell für uns welches herstellen zu lassen. Damit war MOLLYPUT geboren, das erste und einzige langsam vernetzende Knetsilikon der Welt.
Das Leben kann so einfach sein. Übrigens gibt es im Moertelshop außer MOLLYPUT natürlich auch das normal schnelle Knetsilikon, für die, die es etwas eiliger haben. Viele Grüße und eine gute Zeit Sven Backstein______________________________ Backstein Engineering GmbH, Reg. Amtsgericht Wiesbaden, HRB 19382 P.S.: Mein Techniktipp – Ab wann brauche ich feuerfesten Beton? Feuerfester Beton kann Temperaturen bis 1800 °C aushalten. Schön zu wissen, aber wann braucht man das wirklich und wann nicht? Ist das zum Beispiel nur für den Brennraum eines Kaminofens notwendig oder auch schon für die Außenabdeckung des Ofens, die nicht ganz so heiß wird? Kurz gesagt: Ab 572°C ist es notwendig. Das ist nämlich die Temperatur, bei der normaler Beton durch den sogenannten Quarzsprung anfangen würde zu zerplatzen. Wenn der Beton in direkten Kontakt mit einer Flamme kommt, dann kann man davon ausgehen, dass die kritische Temperatur von 572°C überschritten wird. Ansonsten eher nicht. Wer es ganz genau wissen will, der findet im Internet preisgünstige Infrarot-Thermometer, mit denen sich die tatsächliche Temperatur ganz einfach und berührungslos messen lässt. |