Häufig gestellte Fragen zu Beton
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Was heißt Beton auf Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch?
Der englische Name für Beton ist concrete. Auf Französisch ist es béton, auf Italienisch calcestruzzo und auf Spanisch hormigón. Übrigens: Wenn Sie im moertelshop auf eine der Länderflaggen klicken, finden Sie unser gesamtes Warensortiment rund um den Beton in jede dieser Sprachen übersetzt. Korrekturvorschläge sind natürlich jederzeit willkommen.
Ist Beton gleich Zement?
Nein, der Zement ist nur einer von den drei Hauptbestandteilen des Betons. Die anderen beiden sind Sand und Wasser. Für grobkörnigen Beton nimmt man Kies anstelle von Sand. Wenn man die Komponenten zusammenmischt, dann beginnt eine Reaktion zwischen dem Wasser und dem Zement, an deren Ende aus der Flüssigkeit eine feste Masse wird. Je mehr Zement die Mischung enthält, desto härter wird der Beton, denn der Zement ist der Kleber, der alles zusammenhält. Wenn man mehr Wasser verwendet als nötig, dann verschlechtert das den Kleber, und man bekommt einen minderwertigen Beton. Der Sand bzw. Kies hat die Aufgabe, die Schwindung des Betons in Grenzen zu halten, denn er ist einzige Komponente, die beim Erhärten des Betons nicht schrumpft. Ohne ihn bekäme der Beton heftige Risse.
Frost - Bei welcher Temperatur darf man noch betonieren?
Bei Umgebungstemperaturen von unter 5°C sollte man nicht mehr betonieren. Zwar ist ein Frostschaden erst ab 0°C zu befürchten, aber wenn es sehr kalt ist, dann bleibt für den Beton quasi die Uhr stehen, und er bindet nur noch extrem langsam ab. Wenn es dann doch mal Nachtfrost gibt, bevor der Beton eine ausreichende Festigkeit erreicht hat, dann kann er geschädigt werden. Natürlich sind kleine Objekte aus Beton eher gefährdet als große Baukörper, denn die Wärme, die durch das Abbinden im Inneren des Betons entsteht, ist bei ihnen schneller verflogen. Wer dennoch bei tiefen Temperaturen betonieren will, der sollte einen beschleunigen Beton verwenden, damit die Betonuhr in Gang bleibt. Im Moertelshop gibt es dafür die modellierbaren Mischungen BUMS und WUTZ oder die gießbaren Mischungen VITO, VITO PIANO, MOBY FIX und TURBO 20. Natürlich kann man auch einen normalen Beton selbst beschleunigen, beispielsweise durch Zugabe unserer CSA-Zemente CALUMEX WHITE und NEXT BASE oder auch durch unseren Tonerdezement CARO WHITE.
Welchen Beton nimmt man zum Basteln?
Zum Basteln von Deko-Objekten nimmt man am besten einen feinkörnigen Beton mit besonders hoher Festigkeit, damit die Stücke später nicht so leicht brechen. Weil es im Baumarkt meist nur Bastelbeton von minderer Qualität und zu sehr überzogenen Preisen zu kaufen gibt, lohnt es sich hier besonders, einmal im Moertelshop vorbeizuschauen. Es hängt ganz von der geplanten Verarbeitungsweise ab, welche Mischung am besten passt, denn Beton kann man ja nicht nur gießen, sondern auch modellieren, schnitzen, kneten oder in dünnen Schichten aufstreichen. Zum Gießen ist der perfekte Bastelbeton VITO, den es in grau oder in weiß gibt. Damit hat man nach einer Stunde schon ein fertiges Ergebnis in Händen. Wer es beim Gießen etwas langsamer mag, für den ist VITO PIANO noch besser geeignet. Etwas völlig anderes ist es dagegen, wenn man durch Modellieren kleine Deko-Stücke herstellen möchte. Zum Modellieren ist PLASTY FIX bestens geeignet. Zum Schnitzen nimmt man dagegen SKULPTIN, eine ganz besondere Mischung, die zuerst schnell erstarrt, dann aber noch zwei Tage lang so weich bleibt, dass man mit einem einfachen Löffel beliebige Formen herauskratzen kann. Bliebe schließlich noch das Laminieren. Dafür gibt es LAMBO. Der ist dem Knetbeton ähnlich, lässt sich aber viel leichter aufstreichen. Wer etwa einen Luftballon dünn mit Beton einkleiden will, z.B. für ein Windlicht, der sollte deshalb zu LAMBO greifen, den es ebenfalls in grau oder in weiß gibt.
Wie macht man Lampen oder Leuchten aus Beton?
Aus den modernen hochfesten Betonsorten für Künstler und Designer kann man phantastische Lampen und Lampenschirme herstellen, weil sie sich aufgrund ihrer enormen Festigkeit auch sehr dünnwandig verarbeiten lassen. Je nach Arbeitstechnik (Guss, Modellieren oder Laminieren) eignen sich dafür VITO, PLASTY FIX oder LAMBO. Eine DIY-Anleitung des Designers Torsten Stephan für eines von 1000 möglichen Modellen auf Video gibt es hier.
Betonoptik - Wie kann ich Boden, Küche, Tisch, Bad und Möbel in Beton-Look gestalten?
Für die Nachbildung oder Imitation von Betonoberflächen (Beton Optik) kann man speziellen Beton in ganz dünnen Schichten auf einen vorgegebenen Untergrund, z. B. aus Holz, auftragen. Bei Fußböden und Tischplatten eignet sich dafür am besten unser selbstverlaufender Bodenbeton BASIL. Der hat den besonderen Vorteil, dass er schwindfrei abbindet und deshalb nicht reißen kann. Holzuntergründe werden zuvor noch dünn mit KLEMO überspachtelt, damit der Beton gut am Holz haftet. Fugen im Holz lassen sich durch ein eingelegtes Gittergewebe überbrücken. Für Wände und senkrechte Flächen nimmt man am besten MARFINO, eine Wandfarbe auf Zementbasis, die man streichen oder spachteln kann.
Wie Beton richtig mischen – Rührwerk, Mischmaschine oder Zwangsmischer?
Es gibt sehr verschiedene Arten von Beton, die man auch unterschiedlich anmischen muss. Das Einfachste ist wohl der Fertigbeton, der ganz ohne Mischen auskommt, wie z.B. Setz-Fix von Sakret oder Ruck-Zuck-Beton von Quick-Mix. Den füllt man ein, gießt Wasser darüber und das war’s. Das ergibt natürlich einen sehr minderwertigen Beton, aber für manche Aufgaben reicht das ja auch schon. Der klassische Baubeton wird dagegen im Bottich mit einem Rührwerk (Das ist ein starker Quirl) oder in der Mischtrommel angemischt. Im Bottich sollte man zuerst die trockenen Bestandteile vormischen und danach das Wasser dazugeben. Im Trommelmischer fängt man dagegen meist mit dem Wasser an und gibt dann Sand, Kies und Zement dazu. Am aufwendigsten ist das Mischen von hochfestem Beton wie z.B. MOBY DUR, den man für besondere Zwecke wie Küchenarbeitsplatten aus Beton braucht. Weil man hier mit extrem wenig Wasser auskommen muss, braucht man einen Zwangsmischer und mindestens 5 Minuten Mischzeit. Allerdings kann man sich notfalls auch mit einem ganz normalen Freifallmischer behelfen, wie in diesem Video gezeigt wird.
Muss man Beton rütteln, um ihn zu verdichten?
Ja, das kann man tun, es gibt aber auch elegantere Methoden. Am Bau ist das Rütteln des Betons mit Rüttelflasche oder Außenrüttler üblich, wodurch der Beton in sich zusammensackt und ein dichteres Gefüge bekommt. Sobald der Rüttler eingeschaltet wird, fließt die Betonmasse in die Form, und wenn man abschaltet, bleibt der Beton wieder stehen. Die Sand- und Kieskörnchen im Beton sitzen nach dem Verdichten enger gepackt beieinander, und dadurch verbessert sich deutlich die Endfestigkeit. Mit Hilfe von modernen Fließmitteln wie unserem FLUP-PCE-104 (Pulver) oder unserem FLUP-PCE-375 (Flüssigkeit) lässt sich Beton aber auch dazu bringen, dass er ganz von allein in die Form läuft und sich verdichtet. Man spricht dann von selbstverdichtendem Beton (SVB), für den kein Rütteln oder Vibrieren nötig ist. Ob der Beton tatsächlich wie Honig fließt, hängt aber auch noch von den mehlfeinen Anteilen der Betonkörnung ab. Deshalb ist in einer guten SVB-Rezeptur immer auch noch Marmormehl, Microsilica, Metakaolin oder etwas Ähnliches als Füller enthalten.
Welchen Beton für Tischplatten?
Für einen Betontisch oder auch eine Tischtennisplatte aus Beton kann man nicht jeden beliebigen Beton nehmen, weil das viel zu schwer und dick würde. So etwas macht man am besten aus einem hochfesten Beton, denn dann kommt man mit sehr geringen Wandstärken aus. Das spart Gewicht, sieht eleganter aus und hat außerdem den Vorteil, dass hochfester Beton auch sehr gute, glatte und porenfreie Oberflächen ermöglicht. Ein speziell für Möbel und Accessoires aus Beton entwickelter Vergussbeton auf Basis des Spezialzements Dyckerhoff FLOWSTONE® ist unser MOBY DUR, den es als MOBY DUR® weiß oder als MOBY DUR® grau gibt. Damit bei der Verarbeitung alles klappt, sollte man unbedingt vorher die Werkanleitung Flowstone gelesen haben, die im Moertelshop auch als kostenloser Download zur Verfügung steht. Sehr hilfreich ist außerdem auch das Ansehen unseres Videos Mischanleitung Flowstone.
Warum und wie lange muss Beton nachbehandelt werden?
Nach dem Betonieren sollte man sein Werk mit Folie abdecken, um es feucht zu halten. Man nennt das die Nachbehandlung. Wenn sie vergessen wird, kann es sein, dass die Betonoberfläche zu schnell austrocknet und dann rissig wird oder abkreidet. Wie lange die Folie drauf bleiben muss, hängt von der Umgebung ab. Normalerweise ist der Beton schon nach einem Tag aus dem Gröbsten heraus, und die Folie kann wieder weg. Wenn aber Sonne oder Wind ihn übermäßig stark trocknen lassen, bleibt die Folie besser noch einen Tag länger drauf. Wer in einem zugfreien und schattigen Raum betoniert, muss sich dort weniger Gedanken machen als draußen. Wenn es sehr kalt ist, geht bei Beton alles viel langsamer, und entsprechend länger sollte im Winter auch die Folie drauf bleiben. Natürlich kann man Beton auch durch Wässern mit einem Sprühnebel feucht halten, z.B. bei großen Flächen wie einen frisch betonierten Estrich, für die man vielleicht keine ausreichend große Folie hat.
Wann ist Beton belastbar / begehbar?
Ein ganz normaler Beton ist bei Zimmertemperatur in der Regel nach einem Tag schon belastbar oder begehbar. In den nächsten Tagen nimmt seine Festigkeit natürlich immer noch weiter zu, weshalb man besser etwas länger abwarten sollte, bevor man ihn größeren Belastungen aussetzt. 28 Tage muss man aber nicht warten, wie manchmal fälschlich angenommen wird. Das ist nur die Zeit, die ein Prüflabor abwartet, bevor es die so genannte Endfestigkeit ermitteln kann, denn danach nimmt die Festigkeit im Beton so gut wie nicht mehr weiter zu. Ein fragiles Werkstück wie z.B. eine Küchenarbeitsplatte mit Aussparung sollte man vorsichtshalber erst zwei oder drei Tage nach dem Guss aus der Form nehmen oder wenden. Bei einem kompakteren Stück dagegen, wie z.B. einer Büste, bei der nichts so leicht abbrechen kann, braucht man nicht so lange zu warten. Wenn man mit Beschleuniger oder bei hohen Temperaturen arbeitet, verkürzt sich die Wartezeit, und bei sehr kalten Temperaturen kann es auch schon mal sehr lange dauern, bis der Beton belastet werden darf.
Zu schneller Beton - was tun?
Manche Betonfertigmischungen sind so eingestellt, dass sie sehr schnell fest werden, so wie z.B. STEINGUSS oder VITO Blitzbeton. Wenn man dabei nicht alles richtig macht, kann es passieren, dass die Masse zu schnell reagiert und schon im Mischgefäß hart wird. Dazu muss man wissen, dass solche Massen noch schneller werden, wenn es sehr warm ist oder wenn man zu wenig Wasser verwendet. Gegen die Wärme kann man sich leicht helfen, indem man im Sommer besonders kaltes verwendet und den Trockenmörtel an einem kühlen Ort, notfalls im Kühlschrank, aufbewahrt. Eine manchmal schwer erkennbare Ursache für zu schnelles Erstarren ist eine zu geringe Wassermenge. Hier sollte man sich nicht auf sein Augenmaß verlassen, sondern unbedingt mit einer Waage oder einem Messbecher arbeiten, um die Portionen gemäß der Anweisung auf der Verpackung schon vor dem Mischvorgang richtig abzumessen. Danach werden Wasser und Trockenmassse in einem geeigneten Mischgefäß zusammengegeben und mit einem geeigneten Mischwerkzeug gemischt. Das hört sich einfach an, und das ist es auch. Trotzdem hier ein paar Beispiele für Fehlermöglichkeiten:
Fall 1) Peter braucht immer nur kleine Mengen, die er in einem Trinkbecher anrührt. Dazu gibt er Trockenmasse in den Becher, geht damit zum Wasserhahn und gibt in kleinen Portionen Wasser hinzu, rührt, und gibt wieder Wasser hinzu, solange bis die Masse so ist wie sie sein soll. Er geht zum Arbeitsplatz zurück, und noch bevor er gießen kann ist die Masse schon fest geworden. FEHLER hier: Peter hat den Mischvorgang mit einer zu geringen Wassermenge begonnen und erst nach und nach mehr Wasser hinzugegeben. Der Beton bindet folglich am Anfang schneller ab als üblich. Außerdem vergeht mehr Zet als nötig beim Nachjustieren der Wassermenge, und mit jedem neuen Durchrühren wird wieder Wärme in den Beton gebracht, die den Abbindevorgang zusätzlich beschleunigt.
Fall 2) Hannah hat ihr Mischwerkzeug verlegt und muss improvisieren. Sie nimmt aus der Küche einen Esslöffel und eine Salatschüssel und beginnt, damit die Masse durchzuarbeiten. Noch bevor Sie mit dem Mischen fertig ist, ist der Beton bereits erstarrt. FEHLER hier: Hannahs Werzeug ist so untauglich, dass Sie eine viel längere Zeit zum Mischen braucht als üblich. Während dieser Zeit beginnt bereits die Hydratation des Zements, und da es an manchen Stellen in der Schüssel, die ja noch nicht homogen mit Wasser durchmischt ist, Bereiche gibt, die noch trockener sind als andere, schreitet hier der Abbindevorgang besonders schnell voran. Die Erstarrung greift dann von dort ausgegehnd auf die ganze Masse über.
Fall 3) Willi hat einen kleinen Mixer mit Zeitschaltuhr, mit dem er seinen Beton anrührt. In der Regel sind seine Mischungen nach 3 Minuten Mischzeit perfekt. Deshalb lässt er die Einstellung seiner Uhr immer auf 3 Minuten. Mit seiner neuen beschleunigten Mischung stellt er allerdings fest, dass der Beton schon kurz nach Abschalten des Mischers im Mischgefäß fest wird. FEHLER hier: Die Mischzeit ist zu lang. Willi hat also mehr gemischt als nötig, wodurch der Abbindevorgang künstlich angeheizt wurde, denn durch das Mischen entsteht Reibungswärme, und Wärme wirkt beschleunigend.
Fall 4) Susanne stellt kleine Würfel aus Blitzbeton her, die guten Absatz finden. Deshalb investiert sie in einen größeren Mischer, damit sie anstatt bisher 3 in Zukunft 100 Würfel auf einmal gießen kann. Normalerweise, so die Erfahrung, hat sie zum Gießen 5 bis 8 Minuten Zeit, was für 100 Würfel gut ausreichend wäre. Aber die größere Portion von jetzt 25 kg, die sie dafür auf einmal gemischt hat, wird schon nach einer Minute fest, so dass sie gar nicht erst zum Gießen kommt. FEHLER hier: Große Portionen verhalten sich anders als kleine, weil durch die einsetzende Hydratation im Beton Wärme entsteht. Die Wärme kann in großen Portionen nicht so leicht nach außen abfließen wie in kleinen. Folglich steigt die Temperatur im Inneren an, was den Abbindevorgang zusätzlich beschleunigt.
Was bedeutet es, wenn man sagt: Der Beton schüsselt?
Besonders beim Guss dünner Platten kommt es zu dem Phänomen, dass sich der Beton beim Abbinden verwölbt. Der Rand der Platte bewegt sich dabei um einen oder auch mehrere Millimeter nach oben, und nur die Mitte der Platte liegt noch auf der Gussform auf. Typischerweise zeigt sich dann ein glänzender Fleck umgeben von einer stumpferen Oberfläche auf der späteren Sichtseite, also der Seite, die beim Guss unten liegt. Der Grund für das Wölben der Platte liegt darin, dass der Beton beim Abbinden infolge ungleicher Feuchteverteilung auf der Oberseite stärker schwindet als auf der Unterseite. Dabei bildet sich ein Luftspalt zwischen Gussstück und Form. In diesem Spalt wachsen dann Calcitkristalle aus dem frischen Beton heraus, die die Oberfläche stumpf erscheinen lassen, während dort, wo die Platte noch aufliegt, die Oberfläche glatt bzw. glänzend bleibt. Die in der Regel unerwünschten Calcitkristalle werden auch als Ausblühungen bezeichnet. Man kann dem Schüsseln entgegenwirken, indem man das Teil nach dem Guss sorgfältig abdeckt und ggf. zusätzlich einen Schwindreduzierer verwendet. Beschleunigte oder schwindfreie Betone neigen im Gegensatzt zu Normalbeton nur wenig oder gar nicht zum Schüsseln.